Immer wieder stößt man in der Literatur auf Angaben, die sich auf einen Zeitraum von ca. zehn- bis zwölftausend Jahren beziehen, je nach Lesart. Aufgrund des immensen zeitlichen Abstands soll es uns dabei um eine Abweichung von zwei- oder dreitausend Jahren gar nicht ankommen. Insbesondere unter Berücksichtigung des Umstands, dass nicht einmal in unserer aktuellen Zeitrechnung unumstritten feststeht, in welchem Jahr (oder gar Jahrhundert) wir uns jetzt gerade befinden. Besonders zu berücksichtigen wäre dabei, dass der Beginn unserer Zeitrechnung, also das „Jahr Null“, ziemlich willkürlich und mit erheblicher Verzögerung eingeführt wurde.
Zurückblickend lässt sich wohl sagen, dass die größten Fortschritte der Menschheit in technologischer Hinsicht – grob skizziert – in den letzten 130 Jahren, also ab ca. 1890, gemacht wurden. In dieser Zeit gab es die ersten erfolgreichen Flugversuche. Im Anschluss daran, aber nicht unbedingt dadurch verursacht, gab es eine wissenschaftliche Evolution, die in den Erfolgen bei der Weltraumfahrt ihren derzeitigen Höhepunkt erreicht. In gut einem Jahrhundert ist der Menschheit also mit dem Umstieg von Pferd und Wagen über maschinenbetriebene Boden- und Luftfahrzeuge der Sprung ins All gelungen.
Unsere Zeitrechnung blickt aber immerhin bereits mehr als 2.000 Jahre zurück. Wobei man davon ausgehen darf, dass immerhin zumindest einer elitären Minderheit während dieser Zeit ständig die Möglichkeit zur Verfügung stand, wissenschaftliche Erkenntnisse zu dokumentieren. Dies dürften vor allem Priester und Mönche gewesen sein, die seit jeher als „Bewahrer des Wissens“ galten.
Nun könnte man etwas herablassend sagen: „Was haben die eigentlich die ganze Zeit getan?“ Zumindest für die ersten 1.750 Jahre bis zum Beginn der Industriellen Revolution. Sicherlich wird es zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte Tüftler und Denker gegeben haben, die ihrer Zeit voraus waren und neue Ideen entwickelt haben, wenn auch sicher nicht alle der Nachwelt erhalten geblieben sind.
Und hier reden wir immerhin „nur“ über einen Zeitraum von 2.000 Jahren. Um auf den einleitenden Punkt zurückzukommen: hier geht es um das fünf- bis sechsfache dieser Zeit. Es scheint also unter Hinblick auf die enorme Geschwindigkeit, mit der sich wirtschaftlicher Fortschritt in einer Gesellschaft verbreitet, durchaus legitim anzunehmen, dass in diesem Zeitraum genügend Platz vorhanden war für das Aufkeimen, den Fortschritt und den Verfall vielleicht sogar mehrerer Kulturen.
Bleibt die Frage, was denn zu diesem Zeitpunkt „Null“ der Menschheitsgeschichte vorgefallen sein könnte; und auch die daraus resultierende Frage: Was war vorher?