Menschwerdung

Der Buchautor Erich von Däniken vertritt in seinen Werken die Meinung, dass wir den Umstand, intelligente Homo sapiens zu sein, den Einflüssen Außerirdischer zu verdanken haben. Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Gedanken, dass es „irgendwo da draußen“ auch noch andere intelligente Lebensformen gibt, darunter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kulturen, die der unseren in jeder Hinsicht überlegen sind. Die Frage wäre allerdings, welches Interesse diese Völker denn eigentlich an uns haben könnten. Zum Stichwort Beeinflussung möchte ich außerdem unterscheiden zwischen der Menschwerdung und der kulturellen Entwicklung. 

Zu der reinen Menschwerdung gehörig betrachte ich den rein biologischen Effekt. Bis heute lassen sich bestimmte Entwicklungsstadien nicht eindeutig wissenschaftlich erklären. Die von Charles Darwin aufgestellte Evolutionstheorie ist – wie schon der Name sagt – eine Theorie. Einige „große Sprünge“ der Evolution bleiben offen: Wie z.B. konnte ein im Wasser lebendes Wesen seine Atemorgane von Kiemen auf Lungen umstellen? Eine derart einschneidende Veränderung kann nicht allmählich, sondern muss spontan und vollständig erfolgt sein. Oder woher bekamen die Vögel ihre Federn? Ohne Federn oder wenigstens Flughäute wäre kein Flug möglich. Auch hier ist eine schleichend fortschreitende Entwicklung nicht vorstellbar. Im Sinne der Evolution überlebt langfristig jeweils das Individuum mit den Erbinformationen, die im Vergleich zu anderen Lebewesen einen Vorteil darstellen. Die Fähigkeit zu fliegen wäre unbestreitbar solch ein Vorteil, sie muss sich aber rapide entwickelt haben. Außerdem ist die Vogelfeder eine „komplexe Struktur“, die „nicht in einem Schritt entstanden sein kann“.  Diese beiden Beispiele zeigen, dass es im Laufe der Jahrtausende mehr als genug Gelegenheit gab, durch biologische Eingriffe (Stichwort: Genmanipulation) das Leben auf der Erde nachhaltig zu beeinflussen.

Kulturelles Miteinander
Eine ganz andere Sache ist die kulturelle Entwicklung. Aus Gründen, die wir heute vielleicht noch nicht ganz verstehen, hat sich aus dem affenähnlichen Wesen eine Persönlichkeit entwickelt, die es gelernt hat, in Gruppen zu leben und (mehr oder weniger) füreinander zu sorgen. Hierfür ist es unausweichlich, dass so etwas wie gesellschaftliche Regeln aufgestellt und eingehalten werden müssen. Eine gemeinsame Sprache hilft dabei, soziale Konflikte zu meistern. Eine Schrift (in Form von Zeichen oder Bildern) kann erworbenes Wissen speichern und weitergeben. Informationen bezüglich der Genießbarkeit der umgebenden Flora und Fauna oder auch über bestimmte Jagdstrategien können entscheidend sein, um die Überlebenschancen der Gruppe sicherzustellen. Wenn unsere frühen Vorfahren als Jäger und Sammler umherzogen und ein nomadisches Leben führten, dann kam es darauf an, in neu entdeckten Weltgegenden diese möglichst schnell zu erkunden und sich auf Neues einzustellen. Der Gedanke liegt nahe, dass es sich dabei für eine bestimmte Menschengruppe als vorteilhaft erwiesen haben könnte, durch besondere „Lehrer“ eingewiesen zu werden. Insbesondere in schlechten Zeiten, bedingt durch unerwartete Klimawechsel oder Naturkatastrophen, würde dieses erlernte Wissen zum Überleben beigetragen haben. Vielleicht ließe sich hiermit sogar das Geheimnis des verschwundenen Neandertalers und des Auftauchens des Homo sapiens sapiens erklären.

Das wirft die Frage auf: Wer waren die „Lehrer“? Nach von Däniken müssten dies Außerirdische gewesen sein („Sie kamen von den Sternen“). Wie zuvor bereits erwähnt, könnten dies aber ebenso auch Überlebende einer früheren menschlichen Zivilisation gewesen sein, die ihren „wilden“ Zeitgenossen das Leben bequemer machen wollten. Ähnlich wie ein moderner Schiffbrüchiger, der auf einer einsam gelegenen Insel auf ein kleines Völkchen Einheimischer trifft und ihnen seine Lebensart beibringen möchte. Ob nun aber Alien oder Kulturüberbringer: in beiden Fällen verlagert sich die Frage nach dem kulturellen Ursprung lediglich auf andere Ebenen – und andere Zeiten. Es ist wie die Frage nach Henne oder Ei – was war zuerst da? Allerdings wäre eine kulturelle Entwicklung auf einem anderen Planeten oder in einer erheblich früheren Erdepoche leichter und ohne fehlende „Puzzlestücke“ erklärbar, wenn es denn eindeutige Hinweise gäbe, wo man danach suchen müsste.

Signale

Der italienische Physiker Enrico Fermi stellte 1950 eine interessante These auf, die sich zusammenfassen lässt mit der Frage: Wenn da drauße...