Dramatische Ereignisse

In dem Sachbuch „Alles über Atlantis“  beschreibt der Autor Otto H. Muck seine Forschungsergebnisse über die sagenumwobene Insel Atlantis, die nach Platon „während eines einzigen schlimmen Tages und einer einzigen schlimmen Nacht“ unterging. Schon in der Einleitung weist Muck darauf hin, es sei „von allen Wissenschaftsrichtungen, von der Ethnologie bis hin zur Archäologie und Geophysik, bestätigt, dass vor etwa 10.500 Jahren eine plötzliche Verschiebung der magnetischen Erdpole stattgefunden hat“. Er erklärt dies damit, dass in jener Zeit ein gewaltiger Meteor im Nordatlantik eingeschlagen sei, der nicht nur die Insel Atlantis zerstörte, sondern auch noch weitere Schäden verursachte, deren Folgen weltweit und über Jahrhunderte hinweg spürbar waren. Dies wäre eine ausreichend starke Zäsur, die es vorstellbar sein lässt, dass eine ganze Hochkultur dadurch buchstäblich über Nacht ausgelöscht wird. Bemerkenswert ist, dass der von Muck genannte Zeitraum nahezu deckungsgleich ist mit dem Holozän; so lautet der geologische Fachbegriff für den Beginn einer „Nacheiszeit“, deren Beginn vor etwa 11.700 Jahren angenommen wird.

Ruine eines Bunkers. Wann, von wem und warum wurde er erstellt?

Immer und zu allen Zeiten hat es Zwischenfälle gegeben – ob nun durch Naturkatastrophen oder durch menschgemachte Einflüsse –, die viele Todesopfer forderten. Aber ebenso hat es immer Überlebende gegeben, denen es durch glückliche Umstände gelang, dem Untergang zu entkommen. So könnten auch in diesem Fall einige wenige Versprengte übriggeblieben sein; sei es, weil sie sich zufällig an einem sicheren Ort befanden, oder weil sie zufällig zur rechten Zeit über die nötigen Rettungsmittel verfügten. Sie wären nun gezwungen, an einem unbekannten und unwirtlichen Ort eine neue Zivilisation zu begründen. Selbst eine Notfallausstattung mit Lebensmitteln und Gerätschaften wird nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestanden haben. Nun ist es nicht schwer, sich vorzustellen, dass hier eine recht gemischte Personengruppe durch Zufall zusammengeschmiedet worden ist. Längst nicht alle werden Fachleute gewesen sein.

Kampf ums Überleben

Man stelle sich einmal vor, in der heutigen Zeit strandet ein Kreuzfahrtschiff auf einer einsamen Insel. Die Überlebenden werden aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten stammen, es sind einige der zahlenden Gäste dabei, vielleicht sogar vermögende Personen aus der „gehobenen Gesellschaft“. Aber auch vom Bedienungspersonal werden es ein paar geschafft haben, auch einige Techniker aus dem Maschinenraum. Wer aber von ihnen hat die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten, um auch nur ein Lagerfeuer zu entzünden, geschweige denn eine Behausung zu bauen? Die Techniker haben das Wissen, wie man ein Funkgerät benutzen könnte, um einen Hilferuf abzusetzen; es fehlt ihnen aber am nötigen Material. Die Reichen besitzen genügend Bildung, um eine Gesellschaftsform auf demokratischer Basis aufrechtzuerhalten; ihnen aber fehlt es an den dafür notwendigen Durchsetzungsmitteln. Und das Bordpersonal wird – froh darüber, dem Untergang entkommen zu sein – nicht mehr bereit sein, den anderen zu dienen, sondern eigene Wege gehen wollen. Man kann sich mit etwas Fantasie vorstellen, dass diese bunt zusammengewürfelte Gruppe binnen kürzester Zeit auseinanderdriftet. 

Nun stelle man sich die weitere Zukunft einer solchen Gruppe über einen längeren Zeitraum vor, ohne dass es Hilfe von außen gab oder eine solche überhaupt zu erhoffen gewesen wäre. Nach einigen Monaten – oder Jahren – ist es beinahe unausweichlich, dass es zu zwischenmenschlichen Kontakten amouröser Art kommt. Sind genügend Überlebende vorhanden, entsteht eine ganze Generation von Inselbewohnern, die in ihrem Leben nie etwas anderes gekannt haben. Sie erhalten von ihren Eltern eine mehr oder weniger umfangreiche Ausbildung, natürlich basierend auf deren Bildungsstand. Gewisse technische Errungenschaften, wie Telefon oder Fernsehen, kennen sie nur von den Erzählungen, sie können sich selbst kein Bild davon machen. Denkt man dies nun für den Zeitraum mehrerer Generationen weiter, so ist eine Zeit zu erahnen, zu der diese Erzählungen zur Mythologie werden. 


Ein ähnliches Szenario hat längst Zugang in die Kinosäle der Welt gefunden. In dem dystopischen Film „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985) kommt eine Gruppe von Kindern vor, die versuchen, mit einfachsten Mitteln die Erinnerungen an eine bessere Zeit aufrechtzuerhalten.

Signale

Der italienische Physiker Enrico Fermi stellte 1950 eine interessante These auf, die sich zusammenfassen lässt mit der Frage: Wenn da drauße...