Durchaus bezeichnend erscheint der Umstand, dass auch die Maya, ein Volk mit großen mathematischen Fähigkeiten, ihre „Lange Zählung“ nicht weiter zurückrechnen als bis zum Jahr 3114 v.Chr. (immer vorausgesetzt, die in der Maya-Forschung als allgemein anerkannt geltenden Übersetzungen sind korrekt).
Denkbar wäre für mich aber, dass dieser Zeitpunkt „13.0.0.0.0 4 Ahau 8 Cumku“ eben nicht der Start von buchstäblich Allem ist. Unsere Uhren werden traditionell mit einem Zifferblatt von Null bis 12 ausgestattet, wobei die obenstehende „Zwölf“ gleichzeitig Beginn und Ende des Umlaufs darstellt. Ebenso könnte auch der „Tag Null“ für die Maya nur der Beginn einer weiteren Kalenderrunde gewesen sein. Warum aber wird diese Kalenderzählung mit „13 Baktun“ begonnen?! Wenn man einmal annimmt, dass diese Angabe bedeutet, dass die Lange Zählung bereits zum dreizehnten Mal stattfindet, so kommt man schon bei einer ganz groben Schätzung (rund 5.000 Jahre pro Kalenderrunde ) auf die stattliche Zahl von mehr als 60.000 Jahren. Ein Zeitrahmen, der natürlich jeder historischen Dokumentation spottet.Umso bedauernswerter, dass so viele Informationen über die Maya und ihre Rechenkünste dem religiösen Eifer und der Goldgier der Eroberer aus der Alten Welt zum Opfer gefallen und unwiederbringlich verloren sind.