Auch in unserer modernen Welt, in der wir Satellitentechnologie ganz selbstverständlich nutzen, gibt es noch immer neue Entwicklungen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen oder sogar als völlig veraltet dastehen lassen. Das Radio dient mittlerweile nicht mehr nur zur Ausstrahlung von Musik oder Sprache, sondern es werden auch gleichzeitig Informationen über den Sender, den Musiktitel, den Interpreten oder auch über die aktuelle Verkehrslage übermittelt. Das Fernsehen hat sich von mageren drei Schwarz-Weiß-Programmen zu einer Vielzahl von Programmen gemausert, wobei hier der begleitende Teletext auch schon wieder ein "Auslaufmodell" ist. Und CB-Funk, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts noch sehr beliebt war, wird heute fast nur noch von Hobbyfunkern verwendet.
Aus diesem Grund sollte man nicht zu der Annahme verleiten lassen, dass unsere heutigen Systeme der Datenübermittlung der Weisheit letzten Schluss bedeuten. Immerhin haben alle diese Systeme dasselbe Manko: sie basieren auf dem elektrischen Strom, der mit annähernder Lichtgeschwindigkeit fließt. Das klingt nach viel, ist es aber nicht. Bei einer Funkverbindung zwischen Erde und Mond beträgt die Verzögerung nur etwa zwei Sekunden; bei einer Verbindung zum Mars müsste man bereits von etwa elf Minuten ausgehen, bis die Nachricht beim Empfänger eintrifft. Ein Szenario, das übrigens in den Film "Der Marsianer – Rettet Mark Watney" berücksichtigt wurde.
Bei noch weiter entfernten Zielen muss man natürlich die zeitliche Verzögerung noch sehr viel höher ansetzen. Während es sich bei einer Kommunikation innerhalb unseres Sonnensystems vielleicht noch um Minuten oder Stunden handeln mag, wäre bei einer interstellaren Übertragung bereits von mehreren Jahren auszugehen – eine Unterbrechung, die eine sinnvolle Unterhaltung mit Rede und Antwort fast unmöglich macht. Auch dies wurde in der Filmindustrie bereits thematisiert: in der Science-Fiction-Parodie "Dark Star – Finsterer Stern" wird beim Funkkontakt zwischen Erde und Raumschiff eine Verzögerung von zehn Jahren erwähnt.
Es bleibt zu hoffen, dass wir Menschen möglichst bald und schnell hinzulernen, um neue, heute noch völlig unbekannte Kommunikationswege zu entdecken, die uns vielleicht eines Tages die Teilnahme am interstellaren Nachrichtenaustausch ermöglichen. Wir sind nicht allein. Die anderen sind nur sehr, sehr weit weg.