Das einfachste, naheliegende Beispiel dürfte wohl das Licht sein, das wir Menschen mit unseren Sinnen wahrnehmen. Hier aber zeigt sich auch gleich eine Einschränkung, denn das menschliche Auge nimmt tatsächlich nur einen begrenzten Teil dieser Strahlung wahr. So bleibt beispielsweise das ultraviolette Licht für uns unsichtbar, während Insekten damit in der Lage sind, Blumenblüten besser zu erkennen.
Aber Licht ist nur ein kleiner Teil des Spektrums. Andere Bestandteile sind Radiowellen, Mikrowellen, Wärmestrahlung, Röntgen- oder Gammastrahlung, wobei die Grenzen dazwischen wohl fließend sind. Das bedeutet, dass wir Farben nur deshalb wahrnehmen, weil unsere Augen als Sinnesorgane darauf „geeicht“ sind. Es wäre nur ein verhältnismäßig kleiner evolutionärer Unterschied, und wir würden Radiowellen „sehen“ können. So ganz abwegig ist das gar nicht; es gibt Menschen, deren Wahrnehmung sich in solchen Grenzbereichen bewegt, man nennt sie Synästhetiker. So kann beispielweise eine bestimmte Farbe als ein Geschmack wahrgenommen werden, oder Töne werden mit Farbeindrücken assoziiert.
Andere Teile des Spektrums können wir mit Hilfe technischer Hilfsmittel für den Menschen nutzbar machen. Es gibt Bildverstärker, die das vorhandene Restlicht um ein Vielfaches verstärken, oder auch Wärmebildkameras, die das Infrarotlicht in ein für das menschliche Auge erkennbares Licht umwandeln.
Ein gern zitierter, aber unbewiesener Mythos lautet, dass der Tyrannosaurus Rex nur Objekte erkennen konnte, die sich in Bewegung befinden. Allerdings können Haustierhalter ein ähnliches Verhalten beim Spielen mit einer Katze beobachten: sie wird von einem schnell bewegten Spielzeug ebenso wie vom Leuchtpunkt eines Laserpointers geradezu hypnotisiert und ist voll auf das Spiel konzentriert; eine kleine Pause oder Ablenkung jedoch, und schon ist das Spiel vergessen.
Der Punkt ist: es gibt „da draußen“ eine ganze Menge verschiedenster Strahlungen, und noch sind längst nicht alle erforscht. Auch ist noch nicht hinreichend geklärt, ob oder wie weit eine noch unbekannte Strahlung künftige Raumfahrer gefährden oder verletzen könnte. Dasselbe könnte aber umgekehrt auch für Besucher aus dem All gelten, die unsere Erde besuchen. Sie könnten hier einer Strahlung ausgesetzt werden, die für einen Menschen vollkommen ungefährlich ist – weil der Mensch an sie gewöhnt ist. Als Schutzmaßnahme käme hier – für Außerirdische ebenso wie für den Menschen im Weltall – ein Schutzanzug in Betracht, wie ihn unsere Astronauten ja auch schon seit Beginn der Raumfahrt tragen. Und an dieser Stelle drängt sich der Gedanke auf, dass es sich bei vielen historischen, sowohl figürlichen als auch bildlichen Darstellungen auf der ganzen Welt um Personen handelt, die mindestens einen geschlossenen Helm, wenn nicht sogar einen Ganzkörperanzug tragen. Daraus resultiert die Frage, was die Künstler der Frühzeit gesehen und erlebt haben, und was sie mit diesen Darstellungen für die Nachwelt erhalten wollten. Oder anders ausgedrückt: Angenommen, der Mensch würde einen anderen Planeten erreichen; einen, der eine für den Menschen lebensfeindliche Atmosphäre hätte, in der aber andere Lebensformen existieren und gedeihen konnten. Der Mensch könnte seinen Schutzanzug während der gesamten Dauer seines Besuchs nicht ablegen, könnte aber dennoch mit Hilfe technischer Geräte mit den Bewohnern des Planeten kommunizieren. Diese aber würden die Person, die in dem Anzug steckt, niemals in voller Pracht und ohne den Anzug zu Gesicht bekommen. Nach seiner Abreise würde daher in die Annalen der Anderen die Erinnerung an eine sich etwas unbeholfen bewegende, etwas plumpe Gestalt eingehen, mit fester Außenhaut und mit einem fauchenden Atemgerät auf dem Rücken.
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