"Gebt uns Raum!"

Seit Anbeginn der Menschheit ist es ein Grundbedürfnis, vorwärts zu streben. Bereits die ersten, frühen Menschen waren offenbar begierig zu wissen, was es hinter dem Horizont zu entdecken gibt. Die Gründe für diese Neugierde können vielfältig sein. Sei es, dass am bisherigen Ort die Lebensmittelressourcen knapp wurden; sei es, dass es innerhalb einer Gruppe zu Unstimmigkeiten und Reibereien kam; oder vielleicht gab es eine Naturkatastrophe, bei der die Überlebenden zu einer räumlichen Veränderung gezwungen wurden. Jedenfalls gab es immer wieder mehr oder weniger kleine Gruppen, die das Abenteuer wagten und – buchstäblich – zu neuen Ufern aufbrachen. In früheren, unsicheren Zeiten wird diese Reise ins Ungewisse in jedem Fall eine Reise ohne Wiederkehr gewesen sein, denn es gab ja nichts, was ein Gefühl von „Heimat“ oder „Sehnsucht nach alten Zeiten“ hätte hervorrufen können. Als Jäger und Sammler auf ewiger Wanderschaft, war für diese Menschen ein Ort so gut wie der andere.

Nun aber war – wenn man den Archäologen Glauben schenken darf – die Erde in diesen frühen Tagen noch ein unbeschriebenes Blatt Papier. Ausgehend vom afrikanischen Kontinent machten sich die Menschen auf den Weg, neue Gegenden zu entdecken und neue Zivilisationen zu gründen. Egal, in welche Richtung man sich wandte: es gab überall neue Jagdgründe zu erobern. Viele dieser ersten Expeditionen ins Ungewisse werden gescheitert sein, da man weder über Flora und Fauna des neuen Ortes informiert sein konnte noch über die klimatischen Verhältnisse, die dort zu erwarten waren. Plötzlich auftretende Trockenzeiten oder langanhaltende, harte Winter, ohne dass man die nötige Zeit oder Erfahrung gehabt hätte, die zum Überleben notwendigen Vorräte anzulegen, werden häufig für ein sang- und klangloses Erlöschen einer Siedlung gesorgt haben. Aber früher oder später werden nachfolgende Generationen erneute Besiedelungsversuche wagen, und die werden es durch hinzugewonnenes Wissen oder einfach nur durch Glück irgendwann schaffen. Bis eines Tages die neue entstandene Gruppe erneut so angewachsen ist, dass ein weiteres Mal das Reisefieber ausbricht; oder eine weitere, unerwartete Katastrophe trifft die Menschen.

Jedenfalls gab es in jenen „glücklichen Tagen“ noch Platz im Überfluss. Jederzeit konnten wagemutige Abenteurer oder Entdecker ihre Koffer packen und sich auf den Weg machen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Wie lange mag es wohl gedauert haben, bis der erste Mensch während einer solchen Reise das schockierende Erlebnis hatte, auf andere Menschen zu treffen? Menschen, die den vermeintlich „neuen“ Ort längst als ihre eigene Heimat besiedelt haben – die also quasi „von der anderen Seite her“ (?) gekommen sind? Ähnliche Zusammentreffen werden in heutiger Zeit angenommen zwischen den Neandertalern und dem modernen Homo Sapiens – wobei die Frage noch offen ist, wie es überhaupt zur Entstehung dieser beiden unterschiedlichen Arten kommen konnte. Man geht aber davon aus, dass beide Arten eine Zeitlang nebeneinander existiert haben, bevor der Neandertaler völlig verdrängt wurde und ausstarb.

In späteren Zeiten der Menschheitsgeschichte kam es immer wieder zu größeren Migrationswellen. Man denke dabei an die Völkerwanderung im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung. Ein anderes Beispiel sind die Einwanderungswellen in Richtung des amerikanischen Kontinents.  In beiden Fällen handelt es sich um große Menschenströme, die sich in Richtung von Gegenden bewegen, in denen es bereits eine menschliche Besiedelung gibt. Das muss naturgemäß zu Auseinandersetzungen führen. Zunächst wird der zur Verfügung stehende Raum immer knapper, dann die erforderlichen Ressourcen. Im Beispiel Amerikas ist bis heute bekannt, was diese Auseinandersetzungen für die indigene Urbevölkerung bedeuteten. Der „Wilde Westen“ war das verheißungsvolle neue Land; wer zuerst kam, konnte seinen Stecken in die Erde pflanzen und alles um ihn herum als sein Eigentum bezeichnen.

Bildcollage unter Verwendung eines Aquarells von Alfred Jacob Miller, Wikimedia Commons
Nun aber ist es in der heutigen Zeit so, dass es nirgendwo auf der Welt mehr leeren Raum gibt, den man als erster beanspruchen könnte. Wohin man sich auch wendet: es sind bereits Menschen dort. Allerdings heißt das nicht, dass die Migration zum Stillstand gekommen wäre. Im Gegenteil: in unseren Tagen sind mehr Menschen unterwegs als je zuvor. Sie sind auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Armut oder politischer Verfolgung. Die Frage stellt sich: Wo können / sollen diese Menschen hin? Wo können sie eine neue Heimat finden, ohne dass die dort bereits lebenden Menschen dadurch Einbußen hinnehmen müssen?

Die naheliegende Antwort könnte so einfach sein, wenn die Menschheit nur ein klein wenig mehr technischen Fortschritt vorzuweisen hätte. Wenn der Platz auf der Erde nicht mehr ausreicht, dann müssen wir eben hinaus ins All!

Im November 2022 ging die Nachricht durch den Pressewald, die Menschheit habe die Zahl von acht Milliarden überschritten. Es ist abzusehen, dass eines Tages die auf der Erde produzierte Nahrung nicht mehr ausreicht; schon heute müssen Millionen Menschen hungern. Auch die Abgas- und Abfallmenge übersteigt an viele Orten längst das Zumutbare. Da es auf der Erde aber keinen freien Raum mehr gibt, bleibt nur der Schritt nach draußen. Alles, was wir noch dafür benötigen, sind ausreichend sichere und bezahlbare Raketen, die den Transport größerer Menschengruppen und ihrer Habseligkeiten ermöglichen.

In der Pionierzeit des 19. Jahrhunderts sind ganze Familien in Richtung „Wilder Westen“ gezogen, in ein unbekanntes Land voller Gefahren, nur ausgerüstet mit einem Planwagen voller Haushaltsgegenstände – oder mit noch weniger. Der Kontakt zu den Angehörigen konnte nicht weiter aufrechterhalten werden; Post, Telefon oder andere Kommunikationsmittel gab es noch nicht. Es war eine Reise ins Ungewisse, und oft eine Reise ohne Wiederkehr.

Demgegenüber wären die ersten Bewohner einer Mondsiedlung deutlich im Vorteil. Sie wären von Anfang an mit allem Notwendigen ausgestattet, die technischen Hilfsmittel wären besser und eine Verbindung zur Alten Welt könnte vergleichsweise leicht aufrechterhalten werden. 

Der Haken an der Sache ist leicht erkennbar: Die amerikanischen Siedler befanden sich stets auf sicherem Erdboden und damit auf vertrautem Terrain. Überall, wo sie hinkamen, war Luft und Wasser in ausreichendem Masse vorhanden oder zu finden. Dagegen müssen Mondsiedler ihre Lebensumgebung mitbringen bzw. neu aufbauen. Allerdings steckt darin gleichzeitig auch eine enorme Chance, denn der Mond ist, soweit wir heute wissen, voller wertvoller Grundstoffe. Alles, was für eine leistungsfähige Industrie erforderlich ist, ist dort zu finden, und einige Rohstoffe könnten als Handelsware genutzt werden. Die ersten Siedler auf dem Mond werden es nicht leicht haben, das ist sicher. Aber sie haben – ebenso wie die amerikanischen Siedler – eine glorreiche Zukunft vor sich. 

Würde die NASA heute dazu aufrufen, man möge sich freiwillig melden für die Gründung einer ersten Mondbasis: man könnte sich vermutlich vor dem Ansturm von Interessenten kaum retten.

Wer war der erste Gott?

Wer genau war der allererste Gott, an den geglaubt bzw. der von uns Menschen verehrt wurde? So lautete eine Frage, die in der Ausgabe 4/2022 der Zeitschrift "Sagenhafte Zeiten" gestellt wurde. Hier meine Gedanken dazu.

Um sich der Beantwortung dieser interessanten Frage anzunähern, muss man zunächst zwei Punkte definieren: a) was ist ein Gott, und b) wann und womit beginnt eine Verehrung?

Punkt a) möchte ich kurz zusammenfassen mit "ein höheres, mir überlegenes Wesen, ausgestattet mit der Macht und/oder den Mitteln, mein eigenes Leben, Hab und Gut in einer Weise zu schützen, zu der ich selbst nicht in der Lage bin". Eine Macht also, die mich zum Beispiel vor Umwelteinflüssen beschützt wie Stürmen, Blitzeinschlägen oder ähnlichen Katastrophen, über die ich selbst keine Kontrolle habe; die mich aber ebenso auch zu beschützen vermag vor bösartigen Raubtieren oder feindseligen Nachbarn.

Der Punkt b) scheint mir schwieriger zu sein. Die höheren Mächte, die zu verstehen weit über meine geringen Kenntnisse hinausgeht, tun und lassen vermeintlich das, was immer ihnen gefällt. Es käme also darauf an, sich mit diesen Mächten gutzustellen. Das beginnt bereits mit einfachsten Ritualen, Beschwörungen oder auch Gebeten. Diese werden erleichtert durch eine bildliche oder figürliche Darstellung dessen, was man sich unter dieser noch völlig unbekannten Macht vorzustellen habe. Auch wird eine Erklärung für das, was man da treibt, gegenüber anderen viel einfacher; insbesondere unter Berücksichtigung des Umstands, dass es für neue Rituale zwangsläufig noch keine Worte geben kann. Für eine solche Darstellung gibt es Unmengen von möglichen Varianten. Es kann ebenso ein auffällig geformter Stein sein wie ein ungewöhnliches Stück Holz, entweder "naturbelassen", so wie es vorgefunden wurde, oder so bearbeitet, dass die besonderen Charakteristika betont werden.

Verzierung – oder schon Verehrung?
Nun ist es so, dass wohl jedermann, der schon mal einen Strandspaziergang gemacht hat, dabei zufällig auf einen ungewöhnlichen Stein oder eine schöne Muschel aufmerksam geworden ist. Vor allem Kinder neigen dazu, solche Dinge gern auch einzusammeln und mitzunehmen; Eltern können davon ein Lied singen, was sich abends so alles in den Hosentaschen findet. Haben solche Stücke einen Erinnerungswert, so werden sie aufgehoben und erhalten einen besonderen Platz auf dem Fensterbrett. – Ist dies schon eine Form der Verehrung?

Eine eigene Art von Strandsteinen sind die sogenannten "Hühnergötter". Es handelt sich dabei um jede Art von Steinen, bei denen es durch natürliche Erosion zu einer Durchlöcherung gekommen ist. Solche Steine werden häufig ganz gezielt gesucht, gesammelt und dann – auf Schnüre aufgezogen – zu Mobiles oder Klangkörpern verarbeitet. – Ist dies Verehrung?

Als eine weitere Kategorie könnte man den Bereich der "Glücksbringer" oder "Talismane" bezeichnen. Allgemein bekannt sein dürfte wohl die Hasenpfote; ein geradezu klassisches Glückssymbol, das sich – allen Weltreligionen zum Trotz – bis in unsere Tage erhalten hat. Dasselbe gilt für Hufeisen, bei denen jeder weiß, wie herum man sie über einer Tür aufhängen muss, "damit das Glück nicht herausläuft". – Hat das etwas mit Verehrung von Pferden zu tun?

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Der Zeitpunkt, wann etwas von einem harmlosen Interesse zu einer aktiven Anbetung wird mit der Annahme, dass eine bestimmte Handlung ein gewünschtes Resultat hervorruft, dürfte schwer zu ermitteln sein. Der Umstand allein, dass ein Gegenstand als besonders wichtig oder wertvoll erachtet und deshalb aufgehoben und gepflegt wird, lässt noch nicht auf einen religiösen Hintergrund schließen.

Weltraumreisen

So sehr auch die menschliche Neugierde dazu reizt, andere Planeten und „unentdeckte Welten“ zu besuchen, so bleibt doch unbestritten das größte Problem dabei die unfassbar große Entfernung. Nach dem heutigen Stand unserer Technik dauert es mehrere Tage, auch nur unseren eigenen Trabanten – den Mond – zu erreichen. Zum Nachbarplaneten Mars dauert die Reise bereits einige Monate; darüber hinaus entsprechend immer länger. Sobald wir aber unser eigenes Sonnensystem verlassen wollen, werden die Entfernungen zu anderen Sternen so groß, dass der Durchschnittsmensch kaum noch in der Lage ist sie zu verstehen. Wie also – mag man sich fragen – soll es möglich sein, eine solche Entfernung innerhalb eines Menschenalters zu überwinden?

Abstände zwischen den Sternen werden üblicherweise in Lichtjahren gemessen. Als Lichtjahr wird die Zeit bezeichnet, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Die Lichtgeschwindigkeit liegt bei rund 300.000 km pro Sekunde. Auf ein Jahr hochgerechnet kommt man damit auf eine Entfernung von rund 9,46 Billionen Kilometern.  Unserer Sonne am nächsten gelegen ist das Doppelsternsystem Alpha Centauri, nach heutigem Wissensstand etwa 4,2 Lichtjahre von uns entfernt; das entspricht demnach einer kaum vorstellbaren Entfernung von rund 40 Billionen Kilometern.

Anders ausgedrückt: Selbst dann, wenn die Menschheit einen Weg fände, mit Lichtgeschwindigkeit zu reisen (wovon wir selbst in der Theorie noch weit entfernt sind), würde schon die Reise zu unserem nächsten Nachbarn mehr als 4 Jahre dauern – noch gar nicht mitgerechnet die Zeit für die Beschleunigung zu Beginn und das Abbremsen am Ende der Reise. Und das, obwohl wir noch einmal genau wissen, ob eine Reise nach Alpha Centauri überhaupt lohnenswert wäre oder ob wir womöglich eine noch weitere Reise auf uns nehmen müssten, um irgendetwas zu finden, was die Mühe wert wäre. Alpha Centauri wäre einfach nur zunächst einmal der nächstgelegene Zielpunkt nach einer langen Reise durch unendliche Leere, eine erste Oase in einer gigantischen Wüste.

Um das Zeitproblem zu lösen, gab es in der Science-Fiction seit jeher verschiedene, mehr oder weniger fantasievolle Ideen. Eine beliebte und weitverbreitete Idee ist dabei der Hyperraum; ein Raum, in dem die uns bekannten Gesetze der Physik, von Zeit und Raum nicht gelten. In der beliebten US-amerikanischen Fernsehserie „Star Trek“ wurde dieser Raum erreicht durch ein Beschleunigen des Raumschiffs auf „Warpgeschwindigkeit“. Ein anderes Beispiel ist die ebenfalls US-amerikanische TV-Serie „Stargate“. Hier werden die solaren Entfernungen überbrückt mit Hilfe von Sternentoren, die eine Art Tunnel durch den Hyperraum miteinander verbindet und durch die man von Planet A nach Planet B reisen kann.

Eine Strecke von A nach B – und die Abkürzung
Beiden Beispielen ist gemeinsam, dass es eines für uns neuartigen, bisher unbekannten Mediums bedarf, um die weiten Reisen zu ermöglichen. Erklärbar wird dies anhand eines einfachen Beispiels: Man denke sich ein einfaches Blatt Papier. Auf dieses Papier setzt man in entgegengesetzten Ecken je einen Tropfen Zuckerlösung. Nun soll eine Ameise von dem Tropfen A zum Tropfen B gelangen. Sie muss dazu über das gesamte Blatt Papier laufen, dabei darf sie die Richtung nicht „aus den Augen“ verlieren. Wenn man nun aber dasselbe Stück Papier vorher faltet, so dass die Punkte A und B übereinander zu liegen kommen, so muss dieselbe Ameise überhaupt keine Strecke zurücklegen, sie braucht lediglich ihre Fühler auszustrecken. 

Um von diesem Gedankenmodell zurück zum Hyperraum zu kommen: sollte es jemals möglich sein, solch einen Raum zu finden und durchreisen zu können, so gibt es keinen Grund dafür anzunehmen, dass eine derartige Reise irgendeinen spür- oder messbaren Zeitraum benötigt. Falls es hierfür genau definierter Ein- und Austrittspunkte bedürfte (Wurmlöcher?), so wäre auch hier lediglich die Zeit für die An- und Abreise vom jeweiligen Planeten als Reisezeit zu verbuchen. Die eigentliche Verweildauer im Hyperraum dürfte kaum messbar sein, denn sie unterliegt ja nicht unseren Vorstellungen von Zeit und Raum.  

Allerdings liegt hier auch das Problem in diesem Gedankenmodell: wenn im Hyperraum unsere Gesetze und Vorstellungen unserer Umwelt – und damit unserer eigenen Existenz – nicht gelten, dann dürfen wir auch nicht davon ausgehen, dass wir überhaupt dort überleben können. Im Star Trek-Universum wird dieses Problem gelöst durch die Annahme, dass das Raumschiff von irgendwelchen nicht näher beschriebenen Kraftfeldern geschützt wird („Schilde auf Maximum!“); bei der Reise durch ein Stargate taucht dieses Problem gar nicht erst auf. Hier wird die Reise zwischen den Planeten optisch wie ein Rutsch durch einen Schlauchtunnel dargestellt, der nur wenige Sekunden dauert; während das Star Trek-Raumschiff immerhin eine „Reisedauer“ von Stunden oder Tagen im Hyperraum zubringt. Wobei sich im letzteren Fall spontan die Frage aufdrängt, wie man denn im Hyperraum (wo Raum oder Zeit nicht gelten!) navigiert.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich nach heutigem Stand lediglich um reine Phantasie (= fiction) handelt, so scheint es mir aber doch etwas logischer, die Aufenthaltsdauer im Hyperraum als minimal einzuschätzen; das heißt: für jemanden, der diese Art Fortbewegung beherrscht, geschieht eine solche Reise augenblicklich, ohne Zeitverlust. Wenn man eine solche Prämisse als Grundvoraussetzung zulässt, dann werden plötzlich die unermesslichen Entfernungen im Weltall bedeutungslos und die obere Grenze ist nur der Himmel – im wahrsten Sinne des Wortes.

Kulturbringer

Die Geschichte der Menschheit ist voll von Mythen und Erzählungen von Personen (seien es Götter, „gottgleiche“ Menschen oder einfache Erdenbürger), die den Völkern der Erde die Grundlagen der Zivilisation brachten. In einigen Fällen sind es Lehrer, die sich die Mühe machten, den Menschen etwas über Nutzung des Feuers, Pflanzenanbau, Viehzucht, aber auch theoretische Begriffe wie Mathematik und Sternenkunde beizubringen. Es gibt aber auch andere Überlieferungen, in denen ein Held sich aufmacht und den Göttern diese Verbesserungen abtrotzt oder sie sich von ihnen erschwindelt, womöglich gar sie mit Gewalt entwendet.

Als einige Beispiele  seien genannt:

  • Oannes, babylonisches Mischwesen aus Fisch und Mensch; lehrte die Menschen Kulturtechniken wie die Schrift, Wissenschaften und verschiedene Künste
  • Rishabha, indischer Religionsstifter; brachte den noch unzivilisierten Menschen seiner Zeit Ackerbau und Viehzucht bei
  • Sumé, Gottheit der brasilianischen indigenen Urbevölkerung; vermittelte Kenntnisse über Landwirtschaft, Feuer und soziale Organisation
  • Viracocha (Wiraqucha), Gottheit der indigenen Völker Südamerikas; erschuf die ersten acht zivilisierten Menschen.

Das Wissen um Saat und Ernte: Überlebenswichtig
All diesen Erzählungen ist etwas gemeinsam: Nämlich die Existenz einer höheren Macht, die in der Lage ist, den Menschen etwas zu vermitteln, wodurch das Leben und Überleben erleichtert und gesichert wird und das die Gründung einer Zivilisation überhaupt erst ermöglicht. In diesen Geschichten wird der Urmensch aus seiner Rolle als rein passiver Jäger und Sammler herausgehoben und erhält das nötige Wissen, um seine Umwelt künftig aktiv gestalten zu können.

In krassem Unterschied dazu steht die Schöpfungsgeschichte der Bibel. Im ersten Buch Mose wird geschildert, wie Gott die Menschen „nach seinem Bilde“ erschuf, um sie dann in geradezu sprichwörtlich „paradiesischer Unschuld“ (und Unwissenheit) leben zu lassen. Der Griff zum Apfel der Erkenntnis – und das damit erworbene Wissen (?) – führten prompt zum Rausschmiss aus dem Paradies, auf dass wir künftighin „unser Brot im Schweiße unseres Angesichts essen“ mussten.  Hier also sehen wir einen Gott, der eifersüchtig sein Wissen hütet und es für sich behalten möchte. Als es zum Eklat kommt, beendet er sein wohlwollendes Behüten und setzt die von ihm erschaffenen Menschen aus. Sie werden aus dem Garten Eden verbannt. Erhalten sie wenigstens das notwendige Wissen, um durch eigene Kraft für ihr Überleben sorgen zu können („auf dass er die Erde bebaute, von der er genommen war“)?! Diese Frage bleibt unbeantwortet.

Und noch ein anderer Gedanke zu diesem Thema: Die beiden ersten Menschen hatten zwei Söhne, von denen einer den anderen ermordet. Und damit endet auch schon die Geschichte der Menschheit. Die Weltbehörde für Statistik vermeldet zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtpopulation von Drei Menschen: zwei Männer und eine Frau. – Doch halt, es geht ja weiter: Kain, Evas Sohn, „erkannte sein Weib“.  Siehe da – es gibt also auch andere Menschen da draußen, also offenbar außerhalb des Paradieses. Und die müssen ja auch irgendwie über die Runden gekommen sein bisher.

Waren das vielleicht die Völkergruppen, die das Glück hatten, einem weniger eifersüchtigen Kulturbringer zuzuhören?

Altersbestimmung – aber wie?

Vor einiger Zeit hatte ich die Ehre, in ein frisch errichtetes Haus einziehen zu dürfen. Zur Feier dieses Ereignisses habe ich aus einem Stück Holz eine Plakette gebastelt, in der die Jahreszahl eingraviert wurde, und diese an der Hauswand installiert. Nun versuche ich seitdem, mir folgendes vorzustellen: „Was wäre, wenn durch irgendeinen Zufall dieses Stück Holz über eine lange, lange Zeit erhalten bliebe? Was würden in ein paar tausend Jahren die Archäologen der Zukunft daraus schließen?“

Nun, zunächst einmal würde man wohl herausfinden wollen, welche Datierung hier zugrunde zu legen ist. Dazu könnte man das Alter des Holzstückchens ermitteln. Mit Hilfe der heutzutage üblichen Radiokohlenstoffdatierung  (auch C14-Datierung genannt) würde der ungefähre Zeitpunkt zu ermitteln sein, an dem der Baum gefällt wurde, aus dem das Holzstück stammt. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass in diesem konkreten Fall das Holz seit mehreren Jahren in einer Brennholzkiste lag. Die Zeitpunkte zwischen dem Fällen und der Bearbeitung liegen also weit auseinander. Die Methode der Dendrochronologie  oder Baumringdatierung führt aus denselben Gründen ebenfalls nicht weiter. Auch das, was auf dem Schild dargestellt wird, ist nicht für eine eindeutige zeitliche Zuordnung geeignet. Jedenfalls dann nicht, wenn in ferner Zukunft der Bezugsrahmen, also unsere heutige Zeitrechnung, nicht mehr bekannt ist oder verstanden wird. Wir kennen auch in unserer heutigen Zeit mehrere Kalenderrechnungen. In der westlichen Welt wird in der Regel a.D. (anno Domini) gerechnet – wobei es allerdings schon bei dieser Berechnung Abweichungen gibt . Gänzlich davon abweichend sind Zählweisen wie – um nur ein Beispiel zu nennen – die Japanische Zeitrechnung. Für das Verständnis der dargestellten Jahreszahl ist also auch die Kenntnis des historischen Kontextes erforderlich. 

Des Weiteren ist ohne weitere Informationen nicht ohne weiteres erkennbar, welches Datum hier eigentlich dokumentiert werden sollte, und warum. Die „Verewigung“ des Datums, wann ein Gebäude fertiggestellt wurde, ist aus heutiger Sicht nicht ungewöhnlich. Man findet so etwas recht häufig vor allem an historisch bedeutsamen Häusern. Es handelt sich um ein Relikt aus der Zeit, als der Bau größerer Häuser vor allem den Wohlhabenden vorbehalten und die Fertigstellung solch eines Hauses ein generationsübergreifend wichtiges Ereignis war, das es für die Nachwelt zu erhalten galt. In unserer modernen Welt ist dies eher zu einem alltäglichen Geschehen geworden, so dass das Datum einer Fertigstellung nicht mehr dieselbe Bedeutung besitzt. Für künftige Generationen – um auf das Beispiel zurückzukommen – müsste das also bedeuten, dass die nachweisbaren Daten eine große Lücke aufweisen. Nach einem scheinbar großen Bauboom etwa im 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts (wobei vieles ja in den Kriegsereignissen des 20. Jahrhunderts unwiederbringlich verlorengegangen ist) scheinen gegen Ende des 20. Jahrhunderts wenige bis gar keine Neubauten mehr hinzugekommen zu sein. Es kommt noch eine zufällige Pointe hinzu: In meinem Fall handelt es sich um das Jahr 2020. Hier liegt also auch noch eine Zahlen-Kuriosität vor, die eine Identifikation als Jahreszahl erschweren könnte. 

Zusammenfassend bleibt zu sagen: Man kann hier also das Alter der Holzplatte ermitteln, und man kann anhand historischer Überlieferungen einen Bezug zum zeitlichen Zusammenhang herstellen. Was man aber nicht feststellen kann, das ist der Zeitpunkt, wann diese Holzplatte bearbeitet und montiert wurde. Und dies muss ebenso gelten für alle Arten von zeitlichen Datierungen, die in der Archäologie zu finden sind. Egal, ob es sich dabei um die Steine von Stonehenge handelt, die Bauten der Maya oder um die ägyptischen Pyramiden. In diesen Fällen kann das Alter der Steine bestimmt werden, und es gibt historische Zusammenhänge. 

Gedenksteine – wie alt und von wem?
Aber niemals sollte behauptet werden, man könne aus den Steinen ablesen, wann diese in eine Form bearbeitet, transportiert oder zu einem Bauwerk errichtet wurden.
Auch eventuelle Schmutzreste oder Patina an handwerklichen Erzeugnissen aller Art sind kein geeignetes Mittel zur Altersbestimmung. Wenn man davon ausgeht, dass diese Gegenstände für eine gewisse Zeit irgendeine Form von Wertschätzung erhielten, so werden sie während dieser Zeit gehütet und gepflegt worden sein. Sorgfältig versteckt und gelagert, wurden sie nur zu besonderen Zwecken – oder vielleicht zu besonderen Zeiten – hervorgeholt. Man denke in diesem Zusammenhang an den Weihnachtsschmuck, der in christlichen Haushalten elf Monate lang auf Dachböden oder in Kellern gelagert wird, bis man ihn zur Adventszeit hervorholt, ihn entstaubt, poliert und neu erglänzen lässt. So lange diese Wertschätzung anhält, werden die Objekte stets ihren Glanz behalten. Lässt aber die Aufmerksamkeit erst einmal nach, so geht auch der Glanz schnell verloren. Denkbar wäre in alten Zeiten eine Naturkatastrophe, ein kriegerischer Zwischenfall oder Krankheitsausbrüche. Ist ein verlorengegangenes Objekt erst einmal von Erde bedeckt oder von Dschungelpflanzen überwuchert, entsteht zwangsläufig früher oder später eine Schmutzkruste – aber eben erst dann, nachdem die Verehrung endete.

Natürlich möchte jede Kultur gern für sich in Anspruch nehmen, Monumentalbauten errichtet zu haben. Insbesondere bei den ägyptischen Pharaonen ist ein Hang zur Selbstdarstellung nicht zu übersehen. Ganze Wände der Prachtbauten sind gefüllt mit Darstellungen „seht her, was ich geschaffen habe“. Dabei fällt aber sofort auf, dass es zwar Darstellungen gibt der jeweiligen Herrscher und auch ganzer Heerscharen ihrer Sklaven; aber keine einzige Darstellung zeigt etwas ähnliches wie „Ich, der Herrscher, bei der Grundsteinlegung“ oder gar so etwas wie ein „Richtfest“. Im Gegenteil: Die Maya gaben den spanischen Eroberern zu verstehen, man habe einige ihrer Stätten nie anders gekannt als in Ruinen. Sie selbst haben also nie für sich in Anspruch genommen, die Planer oder Erbauer zu sein. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Stadt Puma Punku.  Als die spanischen Eroberer sie im 16. Jahrhundert wiederentdeckten, lag die Stadt bereits in Trümmern. Und wer die Erbauer von Stonehenge waren, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Jedenfalls gilt auch in diesen Beispielen: es gibt keine Möglichkeit, den Zeitpunkt der Steinbearbeitungen festzulegen. Für Stonehenge gibt es gar keine Aufzeichnungen, von den Maya-Überlieferungen ist aufgrund von religiösem Fanatismus fast nichts übriggeblieben, und bei den Ägyptern könnte es sich um eine Art steinerner Graffiti handeln. Jedenfalls ist die Wissenschaft sich in diesem Punkte einig, dass – bis heute erkennbar – einige der Hieroglyphen mindestens einmal, vielleicht sogar mehrfach geändert oder „überschrieben“ wurden. Das könnte auch erklären, warum einige Texte und Zeichen erhaben, andere vertieft dargestellt sind. Nach meiner Theorie wären demnach die erhabenen Texte die älteren; würde einem späteren Herrscher das, was dort über seine Vorgänger stand, nicht (mehr) gefallen, so würde die Fläche abgeschliffen (quasi wie eine Schultafel „abgewischt“) und anschließend neu beschriftet werden, diesmal (mangels Materials) in vertiefter Schrift. Zumal die Schrift in erhabenen Zeichen die aufwendigere ist, da man ja alles Material „drum herum“ entfernen muss.

Material vom Himmel

Der moderne Mensch verbraucht unverantwortlich große Mengen an Energie bei dem Versuch, die Erdoberfläche zu verlassen und in den Weltraum vorzudringen – und erzeugt dabei zwangsläufig auch noch enorm viele Abgase. Wohl jedermann kennt heutzutage die Filmaufnahmen einer startenden Rakete. Was aber wäre, wenn wir die ganze Sache von der falschen Seite aus betrachten?!

Zu Wasser, zu Lande, in der Luft ...?
Man stelle sich vor, ein Krebs, der auf dem Meeresgrund lebt, schaut nach oben und betrachtet das, was auf der Wasseroberfläche so geschieht. Er sieht die Unterseite der Rümpfe von vorbeifahrenden Schiffen. Ab und zu begegnet ihm auch ein getauchtes U-Boot, dem es scheinbar spielerisch leicht gelingt, bis in seine Unterwasserwelt vorzudringen. Aus der Untersuchung von untergegangenen Schiffswracks „weiß“ unser Krebs, dass die Rümpfe dieser Schiffe oft aus Stahl bestehen – einem Werkstoff, der deutlich schwerer ist als Wasser und daher eigentlich gar nicht schwimmen kann. Dennoch gelingt es den U-Booten sogar, wieder zurück auf die Oberfläche aufzutauchen. Der Krebs träumt davon, auch einmal an die Oberfläche dieses geheimnisvollen Ozeans zu gelangen. Nun ist es aber so, dass die Krebse naturbedingt aufgrund ihrer Größe schlechte Schwimmer sind, sondern sich überwiegend am Meeresboden aufhalten. Der Versuch, schwimmend die Meerestiefen zu überwinden, wäre mit viel zu großem Energieaufwand verbunden. 

Gilt es hier womöglich, eine Analogie zu entdecken?

Der Vergleich, vom Meeresboden zur Wasseroberfläche zu gelangen, entspräche dann der Entfernung von der Erdoberfläche ins Weltall. Der Versuch, ein gesunkenes Schiffswrack zu heben, wäre vergleichbar mit dem Modell eines „Weltraumlifts“ . In diesem Fall wären wir dann jenes Krustentier, das voller Sehnsucht hinaufschaut in unerreichbare Fernen.  
Wenn wir uns nun gedanklich versetzen in die Realität der heutigen Zeit, dann wissen wir, warum Schiffe schwimmen und warum U-Boote tauchen können. Das Zauberwort heißt „Verdrängung“:  Schwimmfähige Körper müssen so viel Hohlraum besitzen, dass die darin enthaltene Luft genügend Auftrieb gibt (sog. „Archimedisches Prinzip“ ). Das Gewicht des Schiffsstahls wird also aufgewogen durch die Luft – ein Medium, das leichter ist als das Wasser. Ein U-Boot kann tauchen, weil es die in den Ballasttanks gespeicherte Luft komprimiert, wodurch sich die Gewichtsverhältnisse ändern; zum Auftauchen wird dieser Vorgang rückgängig gemacht und das Wasser aus den Tanks wieder herausgedrückt. 

Ein durchaus vergleichbares Beispiel wird uns von der Natur angeboten: Das Perlboot,  ein sogenannter Kopffüßer, vergleichbar mit Tintenfischen. Das Perlboot „baut“ sich allerdings eine feste Schale, die es beim Wachstum ständig vergrößert. „Bewohnt“ wird dabei nur die jeweils äußerste Schale; die anderen sind miteinander verbunden und dienen dem Druckausgleich. Das Perlboot ist in der Lage, die Kammern mit Hilfe eines selbst erzeugten Gases zu be- oder entlüften, um dadurch ein Auf- und Absteigen im Wasser zu ermöglichen. Es bleibt dabei ein Geheimnis, wie das Perlboot die nötigen Gase erzeugt – und vor allem, wie es diese Gase (unter Druck?) lagert, um sie bei Bedarf zur Verfügung zu haben.

Um die Analogie zu vervollständigen, ist es erforderlich, ein Medium zu finden, das leichter ist als Luft. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass – wenn es denn einen solchen Stoff gibt – er nicht auf der Erdoberfläche gefunden werden kann. Ebenso wie Luftblasen sofort im Wasser aufsteigen, würde dieser hypothetische Stoff schnell ins offene Weltall „verdunsten“. Man könnte zwar die Luftblasen im Wasser auffangen und „speichern“, dazu bedarf es aber einer luftundurchlässigen Hülle wie z.B. einem Ballon (den es wiederum am Meeresboden nicht zu finden gibt). Andererseits nutzen wir ganz selbstverständlich luftgefüllte Gegenstände, die nicht sinken können, um andere Gegenstände daran zu befestigen und diese so am Versinken zu hindern; man nennt sie „Bojen“. Es müsste also für die Anwendung dieses Gedankenmodells ein Medium geben, das es hier auf unserer Erde nicht gibt und das leichter ist als Luft. 

Das führt mich zu einer weiteren Frage: Warum zischen Sternschnuppen immer „quer“ über den Himmel?

Das hat wohl jedermann schon einmal in einer sternenklaren Nacht beobachtet: ein kurzes Aufflackern, ein Lichtschein von nur einem Sekundenbruchteil Dauer, und schon ist es wieder verschwunden. Dies sind seit Anbeginn aller Zeiten Teile von Meteoroiden, die mehr oder weniger chaotisch im All umhertreiben und irgendwann in den Einflussbereich der Erdatmosphäre geraten. Um sie wahrnehmen zu können, müssen sie allerdings eine Spur über den Himmel hinterlassen; manchmal nur kurz, andere Male scheinen sie fast bis zum Horizont zu fliegen. Ein Vergleich dazu fällt mir ein: Autofahrer kennen das Dilemma, dass Insekten während der Fahrt frontal gegen das Fahrzeug prallen und dort hässliche Spuren hinterlassen. Nun kann man aber manchmal beobachten, dass manche Insekten in einem schrägen Winkel auf das Fahrzeug zufliegen; sie prallen von der Windschutzscheibe ab oder werden sogar vom Fahrtwind beiseite geworfen, ohne das Fahrzeug auch nur zu berühren. Ebenso könnte man sich – vom Weltraum aus betrachtet – vorstellen, dass einige Meteoroide in einem schrägen Winkel auf die Atmosphäre treffen und dort aufgrund der Reibungshitze verglühen; andere aber müssten auf einer rein zufälligen Flugbahn so exakt auf die Erde „zielen“, dass sie – von der Oberfläche betrachtet – direkt senkrecht auftreffen. Derartige „Zufallstreffer“ müssten aufgrund der Eigenbewegung und der Schwerkraft eine enorm große Energie innehaben und dürften kaum unbemerkt bleiben, wenn sie auf festem Boden aufschlagen. Derartige Einschläge sind aber extrem selten. Daher bleibt die Überlegung: könnte es etwas geben, das diese Meteoroide „ablenkt“? So, wie der Fahrtwind die Insekten noch vor dem Fahrzeug davon weht. Da Wind im All nicht vorkommt, könnte es etwas anderes sein. Vielleicht eine magnetische Abstoßung, wie sie jedes Kind beim Spielen mit zwei gleichpoligen Magneten spüren kann? Leider bleibt von derart „abgestoßenen“ Meteoriten nicht genug übrig, um es einer genaueren wissenschaftlichen Untersuchung zu unterziehen. Sie verschwinden entweder ungesehen wieder in den Tiefen des Alls, oder sie verglühen, und ihre Asche verteilt sich im Orbit.

Nun angenommen, es würde gelingen, etwas von diesem Material noch außerhalb unserer Lufthülle zu bergen. Ein wahrer Wunschtraum ginge in Erfüllung, wenn sich dabei herausstellen würde, dass es vom Erdmagnetfeld abgestoßen werden wird – wie ein gleichpoliger Magnet. Das würde sich sehr schnell herausstellen, denn ein Erd-Raumschiff mit dieser Fracht an Bord würde auffallende Probleme bei der Rückkehr haben (je nach Menge der gewonnenen Fracht). Einen „großen Klumpen“ in einem Stück mitzubringen könnte sich zunächst als unmöglich erweisen; kleinere Mengen müssten demnach aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften, die den irdischen entgegenwirken, zu einer Verringerung des Gesamtgewichtes der Raumfähre führen – und damit bereits zu der gewünschten Energieersparnis. Diesen Traum weitergesponnen könnte man sich ein Raumschiff vorstellen, außerhalb des Erdorbits konstruiert und aus dem neuen Material bestehend. Um auf der Erdoberfläche landen zu können, müsste man entsprechenden Ballast mitführen; dies könnten irgendwo in unserem Sonnensystem gewonnene Rohstoffe oder dort hergestellte Waren sein. Ist das Raumschiff nach der Landung entladen, so würde es durch die darauf einwirkenden abstoßenden Kräfte ganz von selbst wieder aufsteigen; ähnlich wie das auftauchende U-Boot ohne besonderen Antrieb, lediglich durch das Auspressen der Luft, wieder zurück an die Wasseroberfläche steigt.

Einen ganz ähnlichen Ansatz hat übrigens bereits der Autor Hans Dominik in seinem Werk „Flug in den Weltraum“  verfolgt. Allerdings mit dem Unterschied, dass in diesem Roman das Material, das zum Antrieb eines Raumschiffs dient, künstlich in einem Labor hergestellt wird. Es wäre mit Sicherheit effektiver und kostengünstiger, wenn ein solches Material auf natürlichem Wege gewonnen werden könnte.

Menschwerdung

Der Buchautor Erich von Däniken vertritt in seinen Werken die Meinung, dass wir den Umstand, intelligente Homo sapiens zu sein, den Einflüssen Außerirdischer zu verdanken haben. Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Gedanken, dass es „irgendwo da draußen“ auch noch andere intelligente Lebensformen gibt, darunter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kulturen, die der unseren in jeder Hinsicht überlegen sind. Die Frage wäre allerdings, welches Interesse diese Völker denn eigentlich an uns haben könnten. Zum Stichwort Beeinflussung möchte ich außerdem unterscheiden zwischen der Menschwerdung und der kulturellen Entwicklung. 

Zu der reinen Menschwerdung gehörig betrachte ich den rein biologischen Effekt. Bis heute lassen sich bestimmte Entwicklungsstadien nicht eindeutig wissenschaftlich erklären. Die von Charles Darwin aufgestellte Evolutionstheorie ist – wie schon der Name sagt – eine Theorie. Einige „große Sprünge“ der Evolution bleiben offen: Wie z.B. konnte ein im Wasser lebendes Wesen seine Atemorgane von Kiemen auf Lungen umstellen? Eine derart einschneidende Veränderung kann nicht allmählich, sondern muss spontan und vollständig erfolgt sein. Oder woher bekamen die Vögel ihre Federn? Ohne Federn oder wenigstens Flughäute wäre kein Flug möglich. Auch hier ist eine schleichend fortschreitende Entwicklung nicht vorstellbar. Im Sinne der Evolution überlebt langfristig jeweils das Individuum mit den Erbinformationen, die im Vergleich zu anderen Lebewesen einen Vorteil darstellen. Die Fähigkeit zu fliegen wäre unbestreitbar solch ein Vorteil, sie muss sich aber rapide entwickelt haben. Außerdem ist die Vogelfeder eine „komplexe Struktur“, die „nicht in einem Schritt entstanden sein kann“.  Diese beiden Beispiele zeigen, dass es im Laufe der Jahrtausende mehr als genug Gelegenheit gab, durch biologische Eingriffe (Stichwort: Genmanipulation) das Leben auf der Erde nachhaltig zu beeinflussen.

Kulturelles Miteinander
Eine ganz andere Sache ist die kulturelle Entwicklung. Aus Gründen, die wir heute vielleicht noch nicht ganz verstehen, hat sich aus dem affenähnlichen Wesen eine Persönlichkeit entwickelt, die es gelernt hat, in Gruppen zu leben und (mehr oder weniger) füreinander zu sorgen. Hierfür ist es unausweichlich, dass so etwas wie gesellschaftliche Regeln aufgestellt und eingehalten werden müssen. Eine gemeinsame Sprache hilft dabei, soziale Konflikte zu meistern. Eine Schrift (in Form von Zeichen oder Bildern) kann erworbenes Wissen speichern und weitergeben. Informationen bezüglich der Genießbarkeit der umgebenden Flora und Fauna oder auch über bestimmte Jagdstrategien können entscheidend sein, um die Überlebenschancen der Gruppe sicherzustellen. Wenn unsere frühen Vorfahren als Jäger und Sammler umherzogen und ein nomadisches Leben führten, dann kam es darauf an, in neu entdeckten Weltgegenden diese möglichst schnell zu erkunden und sich auf Neues einzustellen. Der Gedanke liegt nahe, dass es sich dabei für eine bestimmte Menschengruppe als vorteilhaft erwiesen haben könnte, durch besondere „Lehrer“ eingewiesen zu werden. Insbesondere in schlechten Zeiten, bedingt durch unerwartete Klimawechsel oder Naturkatastrophen, würde dieses erlernte Wissen zum Überleben beigetragen haben. Vielleicht ließe sich hiermit sogar das Geheimnis des verschwundenen Neandertalers und des Auftauchens des Homo sapiens sapiens erklären.

Das wirft die Frage auf: Wer waren die „Lehrer“? Nach von Däniken müssten dies Außerirdische gewesen sein („Sie kamen von den Sternen“). Wie zuvor bereits erwähnt, könnten dies aber ebenso auch Überlebende einer früheren menschlichen Zivilisation gewesen sein, die ihren „wilden“ Zeitgenossen das Leben bequemer machen wollten. Ähnlich wie ein moderner Schiffbrüchiger, der auf einer einsam gelegenen Insel auf ein kleines Völkchen Einheimischer trifft und ihnen seine Lebensart beibringen möchte. Ob nun aber Alien oder Kulturüberbringer: in beiden Fällen verlagert sich die Frage nach dem kulturellen Ursprung lediglich auf andere Ebenen – und andere Zeiten. Es ist wie die Frage nach Henne oder Ei – was war zuerst da? Allerdings wäre eine kulturelle Entwicklung auf einem anderen Planeten oder in einer erheblich früheren Erdepoche leichter und ohne fehlende „Puzzlestücke“ erklärbar, wenn es denn eindeutige Hinweise gäbe, wo man danach suchen müsste.

Spurlos verschwunden

Ein oft gehörtes Gegenargument lautet, dass es keinerlei Beweise für früher existierende Kulturen gibt. Die kann es auch gar nicht geben, sofern diese früheren Kulturen eventuell etwas sorgsamer mit ihrer Umwelt umgegangen sind wie wir es heute gewohnt sind. „Mein Müll muss mit“ – diese freundliche Erinnerung, die wir heute an jedem bundesdeutschen Autobahnrastplatz finden, war in alten Zeiten vielleicht eine Selbstverständlichkeit. Wir gehen mit fröhlicher Ignoranz davon aus, dass jede „höherentwickelte Kultur“ Unmengen von Abfall produziert – so wie wir selbst es tun.

Müll – ganz normal?

Seit dem Beginn der Raumfahrt hat der Mensch sich nicht mehr nur darauf beschränkt, den eigenen Planeten vollzumüllen; Nein, es gibt inzwischen bereits mehr oder weniger gefährliche Hinterlassenschaften auf allen anderen Planeten unseres Sonnensystems: Bremsfallschirme, Landefahrgestelle, Solarkollektoren oder sogar Roboterfahrzeuge, einige davon angetrieben durch Atomenergie. Mehrere Sonden haben bereits unser Solarsystem verlassen und reisen durch die Leere des Alls; vollgestopft mit Gerätschaften, die mangels Sonnenlichts nicht mehr funktionieren.


Keineswegs darf man davon ausgehen, dass andere Kulturen ebenso leichtsinnig mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. In einem geschlossenen Ökosystem (wie auch unsere Erde eines ist) sollte ein hundertprozentiges Recycling eine Selbstverständlichkeit sein.


Was auf unserer Erde heute zu entdecken sein könnte, hat der Autor Dr. Johannes Fiebag  in 3 Kategorien gegliedert:

1. „Abfallmaterial“, das unabsichtlich zurückgelassen wurde, verlorenging oder vergessen wurde;
2. „Außerirdische Legate“, bewusst zurückgelassene Gegenstände, die einzelnen Menschen oder Personengruppen überlassen wurden, um z.B. ihnen in einer akuten Notsituation zu helfen oder den Kontakt zu ihnen aufrechtzuerhalten (Stichwort: „Bundeslade“);
3. zurückgelassene „Datenträger“, die für künftige Generationen zu einem bestimmten Zeitpunkt Informationen zur Verfügung stellen sollen. 


Dr. Fiebag hält die dritte für die wahrscheinlichste Möglichkeit, fündig zu werden. Allerdings ist der Nachteil offenkundig: bewusst vorbereitete Informationsquellen würden sich uns demnach eben erst dann offenbaren, wenn die Zeit dafür reif ist bzw. die Menschheit den Bildungsstand erreicht hat, um diese Informationen auch intelligent nutzen zu können.

Dramatische Ereignisse

In dem Sachbuch „Alles über Atlantis“  beschreibt der Autor Otto H. Muck seine Forschungsergebnisse über die sagenumwobene Insel Atlantis, die nach Platon „während eines einzigen schlimmen Tages und einer einzigen schlimmen Nacht“ unterging. Schon in der Einleitung weist Muck darauf hin, es sei „von allen Wissenschaftsrichtungen, von der Ethnologie bis hin zur Archäologie und Geophysik, bestätigt, dass vor etwa 10.500 Jahren eine plötzliche Verschiebung der magnetischen Erdpole stattgefunden hat“. Er erklärt dies damit, dass in jener Zeit ein gewaltiger Meteor im Nordatlantik eingeschlagen sei, der nicht nur die Insel Atlantis zerstörte, sondern auch noch weitere Schäden verursachte, deren Folgen weltweit und über Jahrhunderte hinweg spürbar waren. Dies wäre eine ausreichend starke Zäsur, die es vorstellbar sein lässt, dass eine ganze Hochkultur dadurch buchstäblich über Nacht ausgelöscht wird. Bemerkenswert ist, dass der von Muck genannte Zeitraum nahezu deckungsgleich ist mit dem Holozän; so lautet der geologische Fachbegriff für den Beginn einer „Nacheiszeit“, deren Beginn vor etwa 11.700 Jahren angenommen wird.

Ruine eines Bunkers. Wann, von wem und warum wurde er erstellt?

Immer und zu allen Zeiten hat es Zwischenfälle gegeben – ob nun durch Naturkatastrophen oder durch menschgemachte Einflüsse –, die viele Todesopfer forderten. Aber ebenso hat es immer Überlebende gegeben, denen es durch glückliche Umstände gelang, dem Untergang zu entkommen. So könnten auch in diesem Fall einige wenige Versprengte übriggeblieben sein; sei es, weil sie sich zufällig an einem sicheren Ort befanden, oder weil sie zufällig zur rechten Zeit über die nötigen Rettungsmittel verfügten. Sie wären nun gezwungen, an einem unbekannten und unwirtlichen Ort eine neue Zivilisation zu begründen. Selbst eine Notfallausstattung mit Lebensmitteln und Gerätschaften wird nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestanden haben. Nun ist es nicht schwer, sich vorzustellen, dass hier eine recht gemischte Personengruppe durch Zufall zusammengeschmiedet worden ist. Längst nicht alle werden Fachleute gewesen sein.

Kampf ums Überleben

Man stelle sich einmal vor, in der heutigen Zeit strandet ein Kreuzfahrtschiff auf einer einsamen Insel. Die Überlebenden werden aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten stammen, es sind einige der zahlenden Gäste dabei, vielleicht sogar vermögende Personen aus der „gehobenen Gesellschaft“. Aber auch vom Bedienungspersonal werden es ein paar geschafft haben, auch einige Techniker aus dem Maschinenraum. Wer aber von ihnen hat die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten, um auch nur ein Lagerfeuer zu entzünden, geschweige denn eine Behausung zu bauen? Die Techniker haben das Wissen, wie man ein Funkgerät benutzen könnte, um einen Hilferuf abzusetzen; es fehlt ihnen aber am nötigen Material. Die Reichen besitzen genügend Bildung, um eine Gesellschaftsform auf demokratischer Basis aufrechtzuerhalten; ihnen aber fehlt es an den dafür notwendigen Durchsetzungsmitteln. Und das Bordpersonal wird – froh darüber, dem Untergang entkommen zu sein – nicht mehr bereit sein, den anderen zu dienen, sondern eigene Wege gehen wollen. Man kann sich mit etwas Fantasie vorstellen, dass diese bunt zusammengewürfelte Gruppe binnen kürzester Zeit auseinanderdriftet. 

Nun stelle man sich die weitere Zukunft einer solchen Gruppe über einen längeren Zeitraum vor, ohne dass es Hilfe von außen gab oder eine solche überhaupt zu erhoffen gewesen wäre. Nach einigen Monaten – oder Jahren – ist es beinahe unausweichlich, dass es zu zwischenmenschlichen Kontakten amouröser Art kommt. Sind genügend Überlebende vorhanden, entsteht eine ganze Generation von Inselbewohnern, die in ihrem Leben nie etwas anderes gekannt haben. Sie erhalten von ihren Eltern eine mehr oder weniger umfangreiche Ausbildung, natürlich basierend auf deren Bildungsstand. Gewisse technische Errungenschaften, wie Telefon oder Fernsehen, kennen sie nur von den Erzählungen, sie können sich selbst kein Bild davon machen. Denkt man dies nun für den Zeitraum mehrerer Generationen weiter, so ist eine Zeit zu erahnen, zu der diese Erzählungen zur Mythologie werden. 


Ein ähnliches Szenario hat längst Zugang in die Kinosäle der Welt gefunden. In dem dystopischen Film „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985) kommt eine Gruppe von Kindern vor, die versuchen, mit einfachsten Mitteln die Erinnerungen an eine bessere Zeit aufrechtzuerhalten.

Kalenderrunden

Durchaus bezeichnend erscheint der Umstand, dass auch die Maya, ein Volk mit großen mathematischen Fähigkeiten, ihre „Lange Zählung“  nicht weiter zurückrechnen als bis zum Jahr 3114 v.Chr. (immer vorausgesetzt, die in der Maya-Forschung als allgemein anerkannt geltenden Übersetzungen sind korrekt).

Denkbar wäre für mich aber, dass dieser Zeitpunkt „13.0.0.0.0 4 Ahau 8 Cumku“ eben nicht der Start von buchstäblich Allem ist. Unsere Uhren werden traditionell mit einem Zifferblatt von Null bis 12 ausgestattet, wobei die obenstehende „Zwölf“ gleichzeitig Beginn und Ende des Umlaufs darstellt. Ebenso könnte auch der „Tag Null“ für die Maya nur der Beginn einer weiteren Kalenderrunde gewesen sein. Warum aber wird diese Kalenderzählung mit „13 Baktun“ begonnen?! Wenn man einmal annimmt, dass diese Angabe bedeutet, dass die Lange Zählung bereits zum dreizehnten Mal stattfindet, so kommt man schon bei einer ganz groben Schätzung (rund 5.000 Jahre pro Kalenderrunde ) auf die stattliche Zahl von mehr als 60.000 Jahren. Ein Zeitrahmen, der natürlich jeder historischen Dokumentation spottet. 
Allgemein anerkannt und akzeptiert: Unser abendländischer Kalender

Umso bedauernswerter, dass so viele Informationen über die Maya und ihre Rechenkünste dem religiösen Eifer und der Goldgier der Eroberer aus der Alten Welt zum Opfer gefallen und unwiederbringlich verloren sind. 

„Vor 10.000 Jahren …“

Immer wieder stößt man in der Literatur auf Angaben, die sich auf einen Zeitraum von ca. zehn- bis zwölftausend Jahren beziehen, je nach Lesart. Aufgrund des immensen zeitlichen Abstands soll es uns dabei um eine Abweichung von zwei- oder dreitausend Jahren gar nicht ankommen. Insbesondere unter Berücksichtigung des Umstands, dass nicht einmal in unserer aktuellen Zeitrechnung unumstritten feststeht, in welchem Jahr (oder gar Jahrhundert) wir uns jetzt gerade befinden. Besonders zu berücksichtigen wäre dabei, dass der Beginn unserer Zeitrechnung, also das „Jahr Null“, ziemlich willkürlich und mit erheblicher Verzögerung eingeführt wurde.

Zurückblickend lässt sich wohl sagen, dass die größten Fortschritte der Menschheit in technologischer Hinsicht – grob skizziert – in den letzten 130 Jahren, also ab ca. 1890, gemacht wurden. In dieser Zeit gab es die ersten erfolgreichen Flugversuche. Im Anschluss daran, aber nicht unbedingt dadurch verursacht, gab es eine wissenschaftliche Evolution, die in den Erfolgen bei der Weltraumfahrt ihren derzeitigen Höhepunkt erreicht. In gut einem Jahrhundert ist der Menschheit also mit dem Umstieg von Pferd und Wagen über maschinenbetriebene Boden- und Luftfahrzeuge der Sprung ins All gelungen.

Unsere Zeitrechnung blickt aber immerhin bereits mehr als 2.000 Jahre zurück. Wobei man davon ausgehen darf, dass immerhin zumindest einer elitären Minderheit während dieser Zeit ständig die Möglichkeit zur Verfügung stand, wissenschaftliche Erkenntnisse zu dokumentieren. Dies dürften vor allem Priester und Mönche gewesen sein, die seit jeher als „Bewahrer des Wissens“ galten.

Nun könnte man etwas herablassend sagen: „Was haben die eigentlich die ganze Zeit getan?“ Zumindest für die ersten 1.750 Jahre bis zum Beginn der Industriellen Revolution. Sicherlich wird es zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte Tüftler und Denker gegeben haben, die ihrer Zeit voraus waren und neue Ideen entwickelt haben, wenn auch sicher nicht alle der Nachwelt erhalten geblieben sind. 

Wie weit zurück können Ausgrabungen datiert werden?

Und hier reden wir immerhin „nur“ über einen Zeitraum von 2.000 Jahren. Um auf den einleitenden Punkt zurückzukommen: hier geht es um das fünf- bis sechsfache dieser Zeit. Es scheint also unter Hinblick auf die enorme Geschwindigkeit, mit der sich wirtschaftlicher Fortschritt in einer Gesellschaft verbreitet, durchaus legitim anzunehmen, dass in diesem Zeitraum genügend Platz vorhanden war für das Aufkeimen, den Fortschritt und den Verfall vielleicht sogar mehrerer Kulturen.

Bleibt die Frage, was denn zu diesem Zeitpunkt „Null“ der Menschheitsgeschichte vorgefallen sein könnte; und auch die daraus resultierende Frage: Was war vorher?

Signale

Der italienische Physiker Enrico Fermi stellte 1950 eine interessante These auf, die sich zusammenfassen lässt mit der Frage: Wenn da drauße...